Wirtschaftswunder

Wirtschaftswunder
Wirt|schafts|wun|der ['vɪrtʃafts̮vʊndɐ], das; -s, -:
überraschender wirtschaftlicher Aufschwung:
das deutsche Wirtschaftswunder.

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Wịrt|schafts|wun|der 〈n. 13erstaunlicher wirtschaftl. Aufstieg

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Wịrt|schafts|wun|der, das (ugs.):
überraschender wirtschaftlicher Aufschwung (bes. nach der Währungsreform von 1948 in Westdeutschland):
das deutsche W.

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Wirtschaftswunder,
 
Schlagwort zur Beschreibung einer unerwartet schnellen und nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung mit vergleichsweise hohen Wachstumsraten des realen Sozialprodukts oder des Pro-Kopf-Einkommens. Der Begriff geht zurück auf die Phase des wirtschaftlichen Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, v. a. in der Bundesrepublik Deutschland, Italien und Japan.
 
Als Beginn des deutschen Wirtschaftswunders gilt die Währungsreform 1948, das Ende wird zum einen auf die Jahre 1957/58 datiert (Ende eines Konjunkturzyklus, vorläufiger Abschluss der Integration in die Weltwirtschaft mit vollständiger Konvertibilität der DM und Gründung der EWG), zum anderen auf die erste schwerwiegende Nachkriegsrezession 1966/67. Das Wirtschaftswunder war u. a. gekennzeichnet durch hohe jährliche Wachstumsraten des realen Sozialprodukts besonders in den 1950er-Jahren (zwischen 7 % und 12 %), wachsenden materiellen Wohlstand sowie den Abbau der Arbeitslosigkeit trotz Zustroms von Flüchtlingen (Arbeitslosenquote 1950: 10,4 %; 1965: 0,7 %). Zum Wirtschaftswunder beigetragen haben nicht nur Währungsreform, soziale Marktwirtschaft, günstige Exportmöglichkeiten und ausländische Finanzhilfen, sondern auch Leistungsbereitschaft und Aufbauwille von Arbeitnehmern wie Unternehmern. Rückblickend werden jedoch auch negative Aspekte des Wirtschaftswunders gesehen, z. B. Wiederherstellung alter Eigentumsverhältnisse mit starker Ungleichheit der Einkommens- und Vermögensverteilung, Unternehmenskonzentration, Versäumnisse im sozialen Bereich, Reduzierung der Interessen vieler Menschen auf die Befriedigung materieller Bedürfnisse.
 
 
H. Berger: Konjunkturpolitik im W. (1997);
 L. Lindlar: Das mißverstandene W. (1997).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Deutschland: Teilung Berlins und Deutschlands bis 1955
 

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Wịrt|schafts|wun|der, das (ugs.): überraschender wirtschaftlicher Aufschwung (bes. nach der Währungsreform von 1948 in Westdeutschland): das deutsche W.; In zwei bis drei Jahren wird auch Ägypten sein W. haben (Capital 2, 1980, 150); So steht sie auffällig und unwirklich zugleich, beinah wie ein Ausstellungsstück aus den Tagen des -s; wie eine ältliche, in die Jahre gekommene Halbstarke (Strauß, Niemand 107).

Universal-Lexikon. 2012.

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